Wenn wir heute in eine Zeitmaschine steigen und in die Vergangenheit reisen könnten, würden die Jüngeren nach sehr kurzer Zeit Mobiltelefone und mp3s vermissen, die ein wenig Älteren ABS für ihre Autos, die Manager ihre Smartphones. Kaufleute, an unserer Schule ausgebildet oder unsere geschätzten Mitarbeiterinnen im Sekretariat wären möglicherweise ein wenig hilflos ohne Computer und moderne Software, um Briefe zu schreiben, zu kalkulieren oder einfach eine Nachricht über das Internet zu versenden.

Wie sieht es aus im Unterricht und in den schulischen Prozessen, die der Bildung der jungen Menschen dienen? Kreide, staubige Tafeln und vielfach einengende Klassenräume prägen das Bild. Wie vor 100 Jahren. Der Lehrer steht vor den Schülern und weiß alles – oder so ist zumindest die Erwartungshaltung. Die Technik spielt in vielen Bereichen nur eine untergeordnete Rolle, sodass Schulentwicklung sich im Wesentlichen in sozialen, die Unterrichtsprozesse betreffenden und in strukturellen Bereichen abspielt. Kann eine Schule sich überhaupt entwickeln? So wie ein Mensch? Ganz bestimmt, wenn auch anders als man es sich vorstellen mag, und es gibt natürlich kein Patentrezept.

Die Welt um die Schulen herum und damit die Anforderungen an die Menschen außerhalb von Schule haben sich in den vergangenen Jahren ganz dramatisch verändert, und es ist Sache der Schule und der Bildungspolitik, die Schule an die Anforderungen der Realität, soweit sinnvoll und möglich, anzupassen. Letztendlich aber hängt der Erfolg aller Schulentwicklung ab von der Qualität der Ideen, die innerhalb der Schule geboren werden und von der Professionalität der Menschen, die sich in der Schule begegnen.